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Proven Oil Canada: Albtraum statt Traumrendite

Bringen Gesellschafterversammlungen Anfang September mehr klarheit?

Insgesamt mehr als 250 Mio. Euro sollen rund 10.000 Anleger in mehrere geschlossene Fonds der Gesellschaft Proven Oil Canada (POC) angelegt haben. Mit Investitionen in Öl- und Gasvorkommen in Kanada sollten attraktive Renditen erwirtschaftet werden, doch nun müssen die Anleger hohe Verluste befürchten. Auf außerordentlichen Gesellschafterversammlungen Anfang September 2015 soll nun die aktuelle wirtschaftliche Situation der Fonds erörtert werden, wie POC mitteilte. Inwieweit die POC-Geschäftsführung bzw. die Fondsmanager dann tatsächlich die Krisensituation umfassend darstellen werden, ist aus unserer Sicht schwer einzuschätzen. Anlegern ist grundsätzlich zu empfehlen, ihre Rechte als Gesellschafter wahrzunehmen - mit einer Teilnahme an der jeweiligen Versammlung, auf der laut POC auch darüber abgestimmt werden soll, ob der kanadischen Zielgesellschaft Cogi LP seitens der POC-Fonds ein Darlehen gewährt werden soll.

Falls Sie nicht selbst an der jeweiligen Gesellschafterversammlung Ihres POC-Fonds teilnehmen können – wenden Sie sich gerne an uns, wir werden unsere Mandanten auf den Versammlungen vertreten, unabhängig und sachkundig.

Zum Hintergrund:

Nachdem POC bereits Anfang 2014 die Ausschüttungen gestoppt hatte, forderte POC nun im Juli 2015 Auszahlungen von den Anlegern zurück. Viele Anleger folgten dieser Aufforderung allerdings nicht. Nach unserer Einschätzung bestehen Zweifel, ob diese Rückforderungen berechtigt sind. Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte 2013 bei zwei Schiffsfonds die Rückforderung gewinnunabhängiger Ausschüttungen verneint und so die Rechte von Fondsanlegern gestärkt. (Solche Rückforderungen seien nur dann berechtigt, wenn diese im Gesellschaftsvertrag vorgesehen seien, so der BGH).

Laut POC soll es sich, wie das "Manager Magazin" berichtete, bei den Rückforderungen um eine Gesamtsumme von etwa 27 Mio. Euro handeln; je Anleger durchschnittlich 9% der Einlagen bzw. 900 Euro anteilig je Beteiligung. Demnach sei die kanadische Firma Cogi, in die die POC-Fonds investiert haben, in finanzielle Schwierigkeiten bzw. akute Liquiditätsnöte wegen einer kurzfristigen Kreditrückforderung einer Bank geraten. Die Kredithöhe soll 49 Mio. kanadische Dollar betragen.

Über die tatsächliche Werthaltigkeit der Öl- und Gasfelder in Kanada, in die investiert wurde, gab es in den vergangenen Jahren bereits Fragen. Verschärfend hinzu kam der Preisverfall bei Öl und Gas im Jahr 2014. Aus unserer Sicht ist im Moment unklar, wieviel die Fonds bzw. ihre Investments – abzüglich von Verbindlichkeiten - noch wert sind bzw. wie hoch die möglichen Verluste der Anleger sein werden. Die jüngsten Vorgänge lassen unseres Erachtens das Schlimmste befürchten.

Wir prüfen gerne für Sie die Abwehr von Rückforderungsansprüchen sowie die Grundlagen von Schadensersatzansprüchen und inwieweit diese durchsetzbar sind. Das hängt immer auch von der (noch) vorhandenen Haftungsmasse ab. Ob und welche rechtlichen Schritte sinnvoll sind, hängt zudem davon ab, wer Sie damals vor Ihrer Anlageentscheidung möglicherweise fehlerhaft beraten hat, z. B. wenn Sie im Beratungsgespräch nur unzureichend über die Risiken dieser Anlage oder auf der Basis von Prospektfehlern informiert wurden.

Das Unternehmen:

Die POC GmbH hat ihren Sitz in Berlin und ist eine Tochtergesellschaft der kanadischen Conserve Oil Corp. Ein Teil der Anleger soll die Fondsbeteiligungen über den dima.24-Vertrieb von Malte Hartwieg erworben haben, der jüngst auch wegen anderer Fondsschieflagen bereits negativ in die Schlagzeilen geriet.

14.08.2015

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